Lebendige Zentren
Beschluss:
Der Stadtrat beschließt im Rahmen
der Fortsetzung der Städtebauförderung 2022 in Einzelabstimmung folgende
Einzelmaßnahmen für das Programm Lebendige Zentren als Prioritätenliste anhand
der auf die einzelnen Maßnahmen entfallenden Stimmen:
1. Sanierung und Instandsetzung der Otto-Reutter-Grundschule
2. Aufwertung Lindenhofgarten
3. Ordnungsmaßnahmen zur Wiedernutzbarmachung Garley-Carree
4. Instandsetzung und Modernisierung Evangelische Grundschule, Holzmarkt 15
5. Erweiterungsbau Evangelische Grundschule, Holzmarkt 15
Sachverhalt:
Bei den Einzelmaßnahmen 1, 2 und 4 handelt
es sich um die Umsetzung von eigenen Maßnahmen an Liegenschaften der Hansestadt
Gardelegen, bei den Einzelmaßnahme 3 und 5 handelt sich um eine
Zuschussförderung privater Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen bzw.
Investitionen. Die finanziellen Mittel werden erst mit Beschlussfassung für die
Haushaltsjahre 2023 ff. geplant und die Eigenmittel in den jeweiligen
Haushaltsjahren gebunden.
Die Einzelmaßnahmen 3 und 5 müssen ab dem
Haushaltsjahr 2023 anders als bisher im Ergebnisplan als Zuschussposition unter
Beachtung der Regelungen zum Haushaltsausgleich berücksichtigt werden.
Die dargestellte Reihenfolge entspricht dem Vorschlag der Verwaltung.
zu 1:
Sanierung und Instandsetzung der Otto-Reutter-Grundschule
Durchführung 2023-2024
Kosten insgesamt 1.900.000
€
Fördermittel 1.520.000
€
Anteil Stadt 380.000
€
Bei der Otto-Reutter-Grundschule handelt es
sich um ein Gebäude im Eigentum der Hansestadt Gardelegen; mit der geplanten
Sanierung werden Pflichtaufgaben der Stadt wahrgenommen.
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 02.11.2020 den Beschluß über die
Durchführung der Sanierung und Nutzungsänderung in Geschossen der
Otto-Reutter-Grundschule gefaßt.
Die im Rahmen der Städtebauförderung 2021 für das Projekt beantragten
Fördermittel sind nicht genehmigt worden; die Durchführung der entsprechenden
Bauarbeiten konnte bisher nicht begonnen werden. Für die Städtebauförderung
2022 sollen im Rahmen der Maßnahme erneut Fördermittel beantragt werden.
zu 2:
Aufwertung Lindenhofgarten
Durchführung 2023-2024
Kosten insgesamt 833.500
€
Fördermittel 555.600
€
Anteil Stadt 277.900
€
Bei Gebäuden und Grundstück des
Lindenhofgartens handelt es sich um einen Komplex im Eigentum der Hansestadt
Gardelegen; mit der geplanten Sanierung werden Aufgaben der Stadt wahrgenommen,
die der Entwicklung der Attraktivität des Geländes und dem Erhalt von Anlagen
im Bereich der historischen Wallanlagen dienen.
Der Lindenhofgarten ist eine ca. 3.600 m2 große Grünfläche, welche Teil der
historischen
Wallanlage ist. Die Wallanlage umschließt als „grüner Gürtel“ den historischen
Stadtkern
und ist Bestandteil des Flächendenkmals „Historische Altstadt“. In die
Gartengestaltung einbezogen ist ein – in Randlage des Grundstücks noch vorhandenes
– saniertes Untergeschoss des ehemaligen Magdeburger Stadttores, dessen
Plattform als Boulevardterrasse am historischen Eingang in die Altstadt dient.
Die parkähnliche Anlage mit dem dichten Baumbestand, dem historischen
Magdeburger Tor im Restbestand, neueren Anlagen wie der Gaststätte und der
Freilichtbühne, hat eine lange Tradition als Ausflugslokal und
Veranstaltungsort.
Um den von Leerstand geprägten Lindenhofgarten für die Öffentlichkeit wieder
nutzbar zu
machen, hat die Hansestadt im Jahr 2020 die Initiative ergriffen und mit
Stadtumbaufördermitteln den Lindenhofgarten erworben (Mittel aus Programmjahr
2017).
Ziel ist es, die örtliche Situation erneut als Veranstaltungsort und
Aufenthaltsbereich für Bürger*innen und Besucher*innen zu revitalisieren. Die
vorhandene Gastronomie soll mit Angeboten zum Verweilen, Spielen, Relaxen und
Spazieren erweitert werden. Hierfür sind die Bestandsgebäude zu modernisieren
und instand zu setzen. Darüber hinaus soll das Magdeburger Tor, als Teil der
historischen Stadtwehranlage, wieder an Bedeutung gewinnen und stärker in
Erscheinung treten. Die bestehende grüne Infrastruktur wird dauerhaft erhalten.
zu 3:
Ordnungsmaßnahmen zur Wiedernutzbarmachung Garley-Carree
Durchführung 2023-2024
Kosten insgesamt 2.206.000
€
Fördermittel 1.266.600
€
Anteil Investor 306.000
€
Anteil Stadt 633.400
€
Der betroffene Bereich der ehemaligen
Garley-Brauerei und einzelner weiterer Gebäude befindet sich in Privateigentum;
er liegt seit fast 30 Jahren ungenutzt innerhalb des Garley-Carrees. Der
Eigentümer möchte den städtebaulichen Mißstand beseitigen und hat einen Antrag
auf Gewährung von Fördermitteln für die Umsetzung dieser Maßnahme gestellt.
Für die Hansestadt Gardelegen bietet sich jetzt endlich die Möglichkeit, eine
geordnete städtebauliche Situation im Garley-Carree entstehen zu lassen.
Wesentliche Teile des am Rathausplatz
gelegenen Wohn- und Geschäftsquartiers
Sandstraße-Marktstraße-Nicolaistraße-Goldener Ring sind in der zweiten Hälfte
des vergangenen Jahrhunderts für die ehemalige Brauerei rein gewerblich
überformt worden. Ein augenfälliger Turm des ehemaligen Sudhauses überragt das
Quartier. In der Marktstraße und im Goldenen Ring sind durch Flächenabriss Zu-
und Ausfahrt geschaffen worden. Als Brauerei wird das Areal nicht mehr genutzt.
Der Standort ist seit mehreren Jahren von Leerstand und Brachflächen geprägt
und beeinträchtigt das Wohn- und Geschäftsquartier erheblich. Zahlreiche
Versuche, das Gelände wieder zu beleben, scheiterten bisher.
Nun hat sich der Eigentümer und Bauherr zum Ziel gesetzt, die innerstädtische
Industriebrache zu revitalisieren. Zunächst soll der städtebauliche Mißstand
beseitigt werden.
Damit dem Gelände eine neue Nutzung zugeführt werden kann, sind umfangreiche
Ordnungsmaßnahmen notwendig (Abbruch der Produktions- und Lagergebäude der
Brauerei, wobei die straßenbegleitenden Häuser Sandstraße 58 und 60 sowie der
Turm des ehemaligen Sudhauses erhalten bleiben, Abbruch diverser hofseitiger
Nebengebäude der ehemaligen PUG-Kaufhalle).
Gemäß Kostenschätzung nach DIN 276 belaufen sich die Gesamtkosten für Abbruch
und Beräumung auf 2.206.000 €.
Nach Abzug des Eigenanteils des Eigentümers von 15 % sollen für die Beseitigung
der baulichen Anlagen und Freilegung des Grundstücks anteilige Fördermittel für
den Kostenrahmen 1.900.000 € für die Haushaltsjahre 2023 und 2024 beantragt
werden.
zu 4:
Instandsetzung und Modernisierung Evangelische Grundschule, Holzmarkt 15
Durchführung 2024-2026
Kosten insgesamt 1.700.000
€
Fördermittel 1.156.000
€
Anteil Evangelische Schulstiftung 255.000
€
Anteil Stadt 289.000
€
Grundstück und Schulgebäude befinden sich im
Eigentum der Hansestadt Gardelegen. Aufgrund vertraglicher Beziehungen erfolgt
die Nutzung durch die Evangelische Johannes- Schulstiftung.
Im Rahmen brandschutztechnischer
Überprüfungen sind grundlegende Mängel festgestellt worden; insbesondere
bezüglich Flucht- und Rettungswege. Sanierung und Umbau sind dringend
erforderlich.
Gegenwärtig ist der Schulbetrieb in zwei
Gebäudeteilen untergebracht. Im 3-geschossigen denkmalgeschützten Hauptgebäude
befindet sich die Schule mit Nebenräumen und der 1-geschossige Flachbau
(Nebengebäude) dient der Unterbringung des Speise- und Mehrzweckraumes, des
Hortes, ausgewählter Kreativräume und der Technikzentrale.
Beide Gebäude sind räumlich getrennt
voneinander, stark sanierungsbedürftig und für die Abwicklung eines geordneten
Schulbetriebes bei steigenden Schülerzahlen mittelfristig nur noch
eingeschränkt nutzbar. Das denkmalgeschützte Gebäude verfügt allgemein über
einen schlechten Bauzustand, d. h. alle Ausbauelemente sind weitgehend
verschlissen, es sind Brandschutzdefizite vorhanden, raumakustische Maßnahmen
fehlen völlig und die sanitären Anlagen müssen zwingend instandgesetzt werden.
Das stadtbildprägende Gebäude soll als Schule erhalten bleiben, da es zur
Belebung der Innenstadt beiträgt. Es besteht dringendes Erfordernis, das
Einzeldenkmal an aktuelle Nutzungs- und Gestaltungsanforderungen sowie an
Bedarfe des Schulalltags anzupassen. Für das Gebäude ist eine Generalsanierung
mit Um- und Ausbaumaßnahmen unter Beachtung der denkmalpflegerischen
Anforderungen geplant.
zu 5:
Erweiterungsbau Evangelische Grundschule, Holzmarkt 15
Durchführung 2023-2024
Kosten insgesamt 4.300.000
€
Fördermittel 2.436.600
€
Anteil Evangelische Schulstiftung 645.000
€
Anteil Stadt 1.218.400
€
Das Grundstück befindet sich im
Erhaltungsgebiet „Historische Altstadt“ und grenzt an die historischen
Wallanlagen an; Eigentümerin ist die Hansestadt Gardelegen.
Die Evangelische Johannes-Schulstiftung plant hier einen Erweiterungsbau für
ihren Schulstandort in Gardelegen, um die Anforderungen, die sich aus
Schülerzahlen, Klassenstruktur und weiteren Erfordernissen ergeben, zukünftig
gewährleisten zu können.
Gegenwärtig ist der Schulbetrieb in zwei
Gebäudeteilen untergebracht. Im 3-geschossigen denkmalgeschützten Hauptgebäude
befindet sich die Schule mit Nebenräumen, der
1-geschossige Flachbau (Nebengebäude) dient der Unterbringung des Speise- und
Mehrzweckraumes, des Hortes, ausgewählter Kreativräume und der Technikzentrale.
Die stark sanierungsbedürftigen Gebäudeteile sind aufgrund steigender
Schülerzahlen mittel- und langfristig nur eingeschränkt nutzbar. Aus diesem
Grund plant die Evangelische Johannes-Schulstiftung einen Erweiterungsbau im
Kontext mit denkmalpflegerischen Belangen. Ein 3-geschossiger Neubau, welcher
sich der historischen Bebauung unterordnet, ermöglicht sodann die barrierefreie
Erschließung der vorhandenen Gebäude und des Innenhofes. Vorhandene Defizite im
Raum- und Funktionsprogramm würden gelöst, Barrierefreiheit geschaffen und
vorhandene Brandschutzprobleme beseitigt werden.
Finanzielle Auswirkungen:
Ja: ( X ) Nein: ( )
siehe
Sachverhalt
Veranschlagung
in Ergebnishaushalt ( )
Investitionsplan
( )
Buchungsstelle ( ) (
)
Aufwendungen
€ Auszahlungen €
Erträge € Einzahlungen €
Jährliche
Folgeaufwendungen durch Zinsen/Abschreibung etc. €
mögliche
Sonderposten
€
jährliche
Folgeaufwendungen bis 20__
Anlagen: